Lip Kaliber R.148
Bezeichnung: (Hersteller/Kaliber)
Lip Electric, Kaliber Lip R 148 (Datolip)

Beschreibung: (Klassifikation nach DIN 8235, technische Beschreibung und Besonderheiten) Herrenarmbanduhr mit direktem Antrieb durch kontaktgesteuertes, elektromagnetisch angetriebenes Unruhschwingsystem.
Bei dem Antriebsprinzip handelt es sich um ein direkt angetriebenes Unruhschwingsystem, d.h. der Kraftfluss ist gegenüber einer mechanischen Uhr umgekehrt: Hier wirkt die Unruh als Gangregler und Motor und treibt über ein Getriebe die Zeiger an, während bei einer mechanischen Uhr die Kraft über eine Feder zum Gangregler (Unruh) gelangt, wobei das Zeigerwerk im Nebenfluss liegt. Die Kraftwirkung beruht bei dieser Uhr auf der Anziehung zwischen einem ortsfesten Elektromagneten und einem Weicheisenanker auf der Unruh (elektromagnetisches Antriebsprinzip). Der Stromfluss durch den Elektromagneten wird durch einen mechanischen Kontakt gesteuert. (siehe auch: Antriebsprinzipien elektrischer Uhren).
(TOP)
Technische daten
Werkdurchmesser | 25,6mm (13''') |
Werkhöhe | 5,8mm (6,75mm mit Kalender) |
Frequenz | 2,5Hz (18000A/h) |
Zahl der Steine | 12 |
Spirale | Elinvar I |
Batterie | Ø11,6mm, Höhe 4,2mm, 1,5V |
Elektrische Schaltung:
Der Pluspol der Batterie ist mit der Werkmasse verbunden, der Minuspol mit
einer gegenüber der Werkmasse isolierten Kontaktfeder. An der Werkmasse ist
weiter die Spule eines Elektromagneten angeschlossen, deren anderer Anschluss
mit einem feststehenden Kontakt verbunden ist. Parallel zur Spule liegt eine
Funkenlöschdiode.
Elektromagnetischer Antrieb:
Die Unruh trägt auf der Doppelscheibe einen Kontaktstift,
der allerdings keine elektrische Funktion hat. Bei der Bewegung der Unruh,
nimmt er die Kontaktfeder mit und drückt sie so kurz vor der 0-lage der Unruh
gegen den feststehenden Kontakt. Der dadurch entstehende Stromfluss durch die
Spule bewirkt ein Magnetfeld, welches den auf der Unruh befindlichen
weichmagnetischen Anker anzieht und dadurch die Unruhbewegung beschleunigt.
Dieser Anker ist so angeordnet, dass er in der Ruhelage vor dem Elektromagneten
liegt.
In der 0-lage der Unruh wird der Kontakt wieder geöffnet und dadurch das
Magnetfeld abgebaut. Der dabei entstehende Funkt am Kontakt, würde diesen sehr
schnell korrodieren lassen. Daher wird eine Funkenlöschdiode parallel zur Spule
eingesetzt. Aufgrund dieses Bauteils wurde das Werk auch
"elektronisch" genannt.
Beim Rückschwingen der Unruh bewegt der Kontaktstift wieder die Kontaktfeder.
Dies führt aber zu keiner Berührung des Kontakts und damit auch zu keinem
Stromfluss.
Fortschaltung:
Die Fortschaltung dient der Umwandlung der Schwingbewegung der Unruh
in eine Drehbewegung (Unruhmotor). Als Umformelement wird hier ein
einfaches Schaltrad verwendet. Die Doppelscheibe der Unruh trägt neben
dem Kontaktstift einen Hebelstift, der in die Verzahlung des Schaltrades
eingreift. Der Hebelstift nimmt das Schaltrad bei seiner Vorwärtsbewegung
durch Druck auf die steilere Flanke eines Zahns mit und schaltet um einen
Schritt weiter. Das Einrasten erfolgt durch eine magnetische Rastsperre.
Ein runder Permanentmagnet arretiert jeweils eine Zahn des Schaltrades.
Während des Rückschwingens der Unruh trifft der Hebelstift auf die
weniger steile Flanke des Zahns und bewegt das Rad um einen geringen
Betrag rückwärts. Nach dem Weiterschwingen der Unruh schnappt das
Schaltrad in die Raststellung zurück.
Der dem Hebelstift gegenüberliegende zweite Hebelstift, greift in einen Anker
ein, der die Amplitude der Unruhschwingung begrenzt. Dadurch wird ein
Galoppieren der Unruh (zweiter Kontaktschluss und damit weitere Erhöhung der
Amplitude) wirksam verhindert.
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