Hettich Swing, Kaliber 66
Beschreibung
Die Grundzüge für dieses Werks sind in der Pantentanmeldung DBP 1.235.821 vom 28.1.1964 (Tag der Anmeldung) beschrieben.

Verwendung eines Schwingssystems mit "relativ großer Frequenz" (hier 10Hz) und "relativ kleiner Amplitude" (hier 5°), ausgeführt als Schwebegang (mit Stahldraht als Achse und Doppelwendelfeder als Spirale). "Weiche Kraftabgabe" durch eine am Schwingsystem befestigte Schaltklinke, die während der gsamten Dauer jeder zweiten Halbschwingung des Schwingsystems, ein Schaltrad fortschaltet. Bei der anderen Halbschwingung wird das Schaltrad durch eine (magnetische) Rastvorrichtung festgehalten.
Dadurch wird die Dimensionierung der Schaltklinke vereinfacht. Sie muss nämlich einerseits steif genug sein, um den Schaltvorgang auszulösen, ohne in Eigenschwingung zu geraten und andererseits so weich, dass sie beit der Rückwärtsbewegung das Schaltrad nicht wieder mitnimmt. Durch die Anordnung des Schaltrades in Verlängerung der Unruhachse, wird eine stoßfrei Fotschaltung mit einer zur Nulllage des Schwingers symmetrischen Kraftabgabe ermöglicht.
Das elektrische System ist eine Zweispulen Antriebschaltung mit feststehenden Spulen und zweipoligem Magneten auf dem Schwingsystem. Die mit einem einzigen Transistor ausgerüstete Schaltung ist trotzdem in der Lage, die Amplitude so zu stabilisieren, dass eine zuverlässige Fortschaltung gewährleistet ist. Bei einem Schaltrad von 36 Zähnen muss die Amplitude im Mittel 5° betragen. Die Magnete auf dem Schwinger sind so angeordnet, dass bei diese Amplitude einer der Magnete genau die Mitte der Spulen erreicht. Die Spulenbreite entspricht auch der Amplitude der Schwingung.
Im Gegensatz zur Patentanmeldung wurde bei dem tatsächlich realisierten Werk wegen der sehr kleinen Amplitude auf die für den Schwebegang typische Doppelwendelfeder (2) verzichtet. Ebenso wurde statt der magnetischen Rastung des Schaltrades (11) eine Sperrklinke verwendet. Die Reguliereinrichtung wurde im Gebrauchsmuster 1.909.589 vom 3. Dezember 1964 geschützt.
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Literatur
- Hettich: Ersatzteilverzeichnis, Technische Hinweise April 1970
Schwebegang Achttagewerk 30 und 35
Schwebegang Batteriewerk 51,52,56 und 59
Swing Batteriewerk 67
Secora Batteriewerk 76,77,78,79 und 80
Schwebegangregler - Hettich: Ersatzteilverzeichnis, Reparaturhinweise
SWING-Batteriewerk No. 66 Transistor - Franz Schmidlin: Elektrische + elektronische Batterie-Großuhren
Prinzip - Funktion - Reparatur
Lausanne: Bibliothek des Schweizer Uhren und Schmuck Journal, Scriptar S.A., 1972 [Schmidlin1972] -
S. Urban: Hettich Swing 66
in: NUZ Neue Uhrmacher Zeitung, Heft 1, 1967