Junghans ATO-Mat

Junghans Atomat W794 Junghans Atomat W794 Junghans Atomat W794 Junghans Atomat W794

Junghans ATO-Mat Werke: oben W794 und W707, unten W726 und W736

Geschichte

Junghans entwickelte in den Jahren 1962 bis 1976 nacheinander vier Serien von elektrischen Großuhrwerken nach dem sogenannten ATO Prinzip. Diese wurden in großen Stückzahlen hergestellt. Sie waren aber nicht nur wirtschaftlich erfolgreich, sondern zeichneten sich auch durch hohe Zuverlässigkeit und lange Lebensdauer aus.

Gemeinsam war diesen Uhren das Antriebsprinzip (direkt angetriebenes Unruhschwingsystem, s.u.) in der Regel ohne Selbstanlauf d.h. mit einem Anwurfhebel. Die Amplitude der Unruh wurde durch eine Wirbelstrombremse stabilisiert und die Fortschaltung erfolgte jeweils mit einer Schaltweiche.

Der Unterschied zwischen den Werken ist aus der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen. Im wesentlichen wurde der Aufbau immer weiter vereinfacht, die Anzahl der Einzelteile reduziert, die Unruhfrequenz erhöht und dadurch und durch präzisere Fertigungsmethoden die Ganggenauigkeit immer weiter gesteigert.

Kaliber W794 W707 W726 W736
Baujahr ab 1962 1965 1970 1976
Frequenz 14400A/h
2Hz
18000A/h
2,5Hz
18000A/h
2,5Hz
28800A/h
4Hz
Zahl der Steine 7 4 1 1
Spirale Nivarox I
CGS 1800
Nivarox 2
CGS 1600
? CGS 4250
Trägheitsmoment
der Unruh
4,25 g cm² ? ? 2,45 g cm²

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Das ATO Prinzip...

Junghans ATO-Mt E-Blocks...beruht auf einem Patent der französischen Firma Hatot und ist wohl eine der erfolgreichsten Ideen im Bereich der elektromechanischen Uhren überhaupt. Es beschreibt den direkten elektrodynamischen Antrieb des Schwingsystems und wurde von Wanduhren mit Pendel bis zu Armbanduhren mit Unruh eingesetzt.

Im einzelnen verläuft der Antriebsvorgang, vereinfacht dargestellt, folgendermaßen ab: Auf dem Schwingsystem (in diesem Fall der Unruh) befindet sich ein einpoliges Permanentmagnetsystem mit hoher Koerzitivkraft. In der Nulllage der Unruh befindet sich ein feststehendes Spulenpaar, bestehend aus Antriebs- und Steuerspule, im Luftspalt zwischen den Magneten. Wird nun die Unruh bewegt, so induzieren die Magnete beim Überschwingen der Nulllage einen Spannungsimpuls in der Steuerspule, der eine Transistor ansteuert. Dieser wirkt als elektronischer Schalter und steuert den Stromfluss durch die Antriebsspule, der im Zusammenwirken mit dem Permanentmagneten der Unruh einen kurzen Antriebsimpuls verleit. Dabei ist die Anordnung der Magnetfelder so getroffen, dass der Antriebsimpuls kurz vor der Nulllage erfolgt. Die Stromrichtung ist so gewählt, dass das resultierende Magnetfeld in der Antriebsspule anziehend auf die Unruh wirkt. Der Antrieb erfolgt so bei jeder Halbschwingung.

Zusammengefasst: Elektrodynamischer Antrieb mit einpoligem Permanentmagneten auf dem Schwingsystem, feststehendem Zweispulensystem und elektronischem Schalter.

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Patente

Liste der deutschen Patente und Gebrauchsmuster (sortiert nach Anmeldedatum)

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